2015 - Goldener Violinschlüssel

Goldener Violinschlüssel
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2015

Goldener Violinschlüssel 2015
an Hermann Studer


Seine Alphornkompositionen gehören zu den
bekanntesten und meist gespielten Melodien der Schweiz.
Seine Lerngrundlagen und sein Wirken für die Alphorn-,
Jagd- und Blasmusik sind nachhaltig. Seit 60 Jahren
engagiert sich der stets bescheiden gebliebene Musiker
und Lehrer für die Schweizer Musik.

Der kirchenmusikalische Leitsatz «Gott zu Ehre, den Menschen zur Freude» ist
für Hermann Studer nicht nur ein Spruch, sondern viel mehr: Er lebt ihn vor.
Der am 12. Oktober 1941 auf der Vaterliegenschaft Schürli in Escholzmatt LU geborene Hermann Studer
wuchs mit der Musik auf. Im Hause seines Pflege-Onkels Gottfried Studer (damaliger Schullehrer und
Blasmusikdirigent der Kirchenmusik Escholzmatt) gehörte das Musizieren auf verschiedenen Instrumenten
zum Alltag. Dabei hatte der kleine Hermann bereits mit drei Jahren ein schweres Schicksal zu bewältigen.
Seine Eltern, die Braut und ein Grossteil der Verwandtschaft kamen 1944 anlässlich der Hochzeitsfeier
seines Onkels beim Kentern eines Bootes in der Luzerner Bucht ums Leben.
Im Lehrerseminar (1959-1964) erhielt sein grosses Musikinteresse ein stabiles Fundament.
Er bildete sich auf dem Klavier, der Violine, der Klarinette und dem Waldhorn weiter.
Am Konservatorium Luzern genoss er eine Ausbildung zum Blasmusikdirigenten.
Das Alphornspielen gehörte immer zum Leben von Hermann Studer. 1966 besuchte er in Horw LU als
Alphornsolist den ersten Wettvortrag an einem Jodlerfest. Bereits 1972 amtete er als Alphornjuror.
Von 1966 bis 1993 engagierte er sich zudem als Alphornkursleiter, als Jurymitglied, als Obmann an
regionalen und nationalen Jodelfesten sowie als Lehrer für Kursleiter und Kampfrichter. Von 1966 bis
heute entstanden seine über 150 bekannten Alphorn- und Büchelmelodien. Diese gefälligen Kompositionen
gehören an den Festvorträgen stets zu den meist gespielten Titeln. 1976 war er Mitpublizist der Alphorn-
bläserschule des Eidgenössischen Jodlerverbandes. Diese Schule umfasst neben geschichtlichen
Einführungen zu Alphorn und Büchel kurze musiktheoretische Teile sowie Übungen und Notenbeispiele
zum ein- und mehrstimmigen Vortrag.
Neben seiner beruflichen Tätigkeit (1964-2003) als Primarlehrer an einer Gesamtschule in Escholzmatt
war er u. a. Musikschulleiter in Escholzmatt, Dirigent der Kirchenmusik Echolzmatt (1967-1992)
(noch heute spielter hier aktiv mit), der Musikgesellschaft Schüpfheim (1970-1977) und der
Harmoniemusik Marbach (1972-1974).
Eine weitere grosse Leidenschaft von Hermann Studer ist die Jagd und dabei insbesondere die Musik
mit den verschiedenen Jagdhornbläser-Formationen. Dreimal wurde er mit den Entlebucher Gämsjäger
Schweizer Meister im Jagdhornblasen.
Mit Hermann Studer wird 2015 eine Persönlichkeit mit dem «Goldenen Violinschlüssel» geehrt, die sich
stets still und bescheiden für die Alphorn-, Jagd- und Blasmusik engagierte. Sein Wirken ist sehr
bedeutungsvoll und wird auch zukünftig markante Spuren hinterlassen.  
Wolfgang Sieber (Preiträger 2014) durfte den Goldenen Violinschlüssel anstecken
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