2009
Goldener Violinschlüssel 2009
an Emil Wallimann
Dirigent und Komponist aus der Nidwaldner Gemeinde
Ennetbürgen verbindet auf eindrückliche Art und Weise
die verschiedenen Sparten der Schweizer Folklore.
Der am 24. Februar 1957 geborene Emil Wallimann ist in einer musikalischen Familie aufgewachsen.
Der Grundstein zu seinem vielseitigen Schaffen wurde u. a. durch das eigene Familienchörli gelegt,
das später zur bekannten Jodlergruppe Bärgröseli Alpnachstad wurde. Aufgewachsen ist er als achtes
Kind (sieben Buben und ein Mädchen) auf der Alprüti ob Alpnachstad. Sein Elternhaus war nur zu Fuss
zu erreichen, was Emil Wallimann nicht daran abhielt für eine halbe Stunde Musikunterricht insgesamt
fünf Stunden Weg auf sich zu nehmen. Im Nachhinein darf man festhalten, dass sich sein schon damals
grosser Durchhaltewille und die angenehme Begeisterungsfähigkeit gelohnt hat.
Die Klarinette ist sein Basisinstrument. Begonnen hat alles mit den ersten Kniffen auf einer Klarinette,
die er damals als Viertklässler von Toni Odermatt, dem Kapellmeister der Kapelle Waldhüsli erhielt.
Es folgte der Klarinetten- unterricht bei der Musikgesellschaft Alpnach und nach der Lehre als Bauspengler
und der Trompeter-RS ging er zum professionellen Musikstudium ins Konservatorium Luzern und erwarb
des Klarinettendiplom. Im Militär stieg Emil Wallimann zum Spielführer der Militärmusik auf und im zivilen
Blasmusikwesen machte er die Ausbildung zum Blasmusikdirigenten Typ A bei Josef Gnos. Sein Engagement
als Blasmusikexperte und -dirigent ist vielfältig und beinhaltet zahlreiche Aufgaben. Er leitete u. a. die
Feldmusik Stans, das Obwaldner Bataillonsspiel, das Nidwaldner Ad-hoc-Blasorchester, die Musikgesellschaft
Alpnach, das Spiel Inf Rgt 63 und bis heute die Musikgesellschaft Ennetbürgen. Seit kurzem ist Emil Wallimann
auch in den Vorstand des Schweizerischen Blasmusikdirigentenverbandes gewählt worden.
Emil Wallimann hat sich immer und auch ganz besonders in der Jugendförderung engagiert.
Als Musikschulleiter der Musikschule Ennetbürgen arbeitet er seit 1984 intensiv mit der Basis.
Seine Projekte mit Kinderchören, Jungmusiken und Ad-hoc-Formationen sowie seine Schulkonzerte
fördern das Zusammenspiel der Nachwuchs- musikantinnen und -musikanten.
Ganz spezielle Erwähnung finden seine kompositorischen Werke. Er schuf über 80 Kompositionen in den
Sparten Jodel, Blasmusik und Kammermusik, davon 20 Stücke für Blasorchester im Bereich der Marsch-
und Volksmusik. Seine Verbindungen von Jodel und Blasmusik sind einzigartig. Mit dem Volksmusik-
Komponieren hat Emil Wallimann schon in der 2. Sekundarschule begonnen.
Den ersten Naturjodel schrieb er mit 18 Jahren und mit 19 entstand sein bekanntestes und meist
gesungenes Jodellied "Abschied von der Alp". Als Meilensteine im kompositorischen Schaffen können
auch seine Jodelsingspiele wie "D'Älpler vom Pilatusberg", "Uf em Guggerhof" und "D'Sag vo de Schwandalp"
bezeichnet werden.
1996 kam es zu einem weiteren Höhepunkt: die Uraufführung der Kompositionen "Gwitternacht" und
"Jodelphonie 1" der Musikgesellschaft Ennetbürgen und der Jodlergruppe Bärgröseli. Es folgte im Jahre
2000 die Uraufführung von "Jodelphonie 2" und "Chilbizyt" mit der MG Ennetbürgen und mit dem Jodlerklub
Heimelig Buochs. 2007 wurde zum 50. Geburtstag von Emil Wallimann ein spektakuläres Konzert geboten
mit gleichzeitigem Auftritt von Blasorchester, Jodlerklubs, Kleinformationen, Kapellen und Solisten. Dazu erschien
eine 3er-CD-Box mit 50 Wallimann-Kompositionen. Seither werden seine Werke vermehrt an vielen Konzerten
von zahlreichen Blasmusiken und Jodlerklubs in der ganzen Schweiz aufgeführt.